Als würden Lana del Rey und Beach House Liebe machen: Cigarettes After Sex liefern akustische Streicheleinheiten für melancholische Großstädter, sanfte Massagen für geschändete Seelen und feste Umarmungen in einsamen Stunden.
Unter den musikalischen Labels Ambient Pop und Slowcore musiziert die Band um den Texaner Greg Gonzalez in wechselnder Besetzung bereits seit neun Jahren. Fleißig sind sie nicht gerade: In dieser Zeit haben sie gerade mal EINE EP („I“) mit vier Songs und ein paar vereinzelte Singles herausgebracht – thank God for the Repeat-Taste. Umso erstaunlicher, dass sie mit dieser Handvoll Liedern jetzt schon jahrelang durch die Welt touren und zwar in ausverkauften Clubs.
Dinge, die wir von dieser Musik lernen: Traurigsein kann so schön sein, denn „Nothing’s Gonna Hurt You Baby“. Eben zitierter Song hat auf YouTube bereits über 46 Millionen Klicks – ohne Album im Rücken! Gestern veröffentlichten Cigarettes After Sex endlich wieder einen neuen Song, „Apocalypse“, den sie freundlicherweise auch gleich auf Soundcloud teilten.
Auch der klingt mal wieder wie eine Decke aus Samt, die sich ums Herz legt und es so lange kuschelt, bis der Oxytocin-Ausstoß auch bei Dauersingles auf Hochtouren läuft. Da fließt und schimmert die Musik durch dichte Nebelschwaden und plötzlich fällt und schwebt man gleichzeitig.
Und zum ersten Mal muss ich einem Bandtext wirklich recht geben: Das ist Musik für die Menschen, die eigentlich zu cool für Gefühle sind. Die werden hier eiskalt erwischt.
Das Debütalbum soll dieses Jahr nun endlich wirklich kommen, zwei Karten für das (mittlerweile auch schon wieder ausverkaufte) Konzert am 11. April im Heimathafen hab ich mir schon vor Monaten gesichert, nachdem ich für den Gig im Dezember zu spät dran war. Und oh, wie ich mich darauf freue, mich endlich live in diesen Klängen zu baden.