Skalar im Kraftwerk: Mehr Licht!

Das Schönste an der Skalar-Installation, aka the most instagrammable Kunstding des Jahres, ist ja: Man kann sie auf Fotos von allen Blickwinkeln gesehen haben, aber erleben kann man sie nur vor Ort.

Noch bis zum 25. Februar treffen Atmosphäre, Sound und Licht im Kraftwerk aufeinander – und nur dort. Nicht auf den kleinen Bildschirmen eurer Handys und Laptops.

Foto: Per Jacob Blut
Foto: Per Jacob Blut

Zehn Fragen, die einem in der Skalar-Installation durch den Kopf schießen, bevor die Alltagsgedanken im wahrsten Sinne des Wortes ausgeblendet werden.

  1. Es gibt das Berghain einfach noch mal? Und sie machen keinen regulären Club draus?!
  2. Sonntagabend in Berlin auf einer Licht & Sound-Installation – wie viele Leute sind hier gerade auf Drogen?
  3. Wie kann etwas Technisches so organisch aussehen?
  4. Welches ist das Foto, das hier noch niemand gemacht hat?
  5. Wieso waren wir nicht so schlau, eine Yoga-Matte mitzubringen?
  6. Nach wie vielen Loops droht die Blasenentzündung?
  7. Wie viele Leute hier denken gerade darüber nach, wie sie daraus Content machen können?
  8. Wieso kifft hier niemand?
  9. Was würde passieren, wenn man seine Sinneseindrücke hier drin mit allen verfügbaren Mitteln maximieren würde?
  10. Wie viel würde die Vice für den Artikel zahlen „Ich hatte Sex auf LSD im Skalar und so war es“?
Foto: Per Jacob Blut
Foto: Per Jacob Blut

Keine Sorge, wie bei jeder guten Meditation auf kaltem Betonboden einer Berghain-Replik unter purem Lichterwahnsinn gibt der Kopf irgendwann auch Ruhe.

Foto: Per Jacob Blut

Foto: Per Jacob Blut

Dann geht die Reise mit dem Lichttier erst richtig los. Weiße Strahlen unterteilen den Raum in Lichtkammern, ein Ufo landet in Technicolor, blaue Halbkreise setzen zum Tanz an. Wie ein kleines Tierchen kommt ein Lichtstrahl angekrochen, verwandelt sich über uns in eine Armee von Quallen unter Wasser und wir verlieren das Gleichgewicht, obwohl wir liegen. Zwischendurch ätzt uns eine Mauer aus Licht mit einem erschütternden Schrei die Netzhaut weg und simuliert im nächsten Moment zur Versöhnung einen orange-warmen Sonnenaufgang im Spiegelkabinett.

Aber dafür müsst ihr schon selbst hin.

Fotos: Per Jacob Blut

Text: Antonie Hänel

Foto: Per Jacob Blut
Foto: Per Jacob Blut

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